Das 3. Saisonrennen der FHR Langstrecke und Youngtimer
Trophy steht auf dem Plan und da unsere Kutsche noch in der Schmiede steht,
biete ich mich als Helfer beim Team Sommerberg an.
Den Fiat Esel beladen, fuhr
ich diesmal am Freitag alleine zum Nürburgring. Am Brünnchen und
Pflanzgarten vorbei direkt auf einen Parkplatz neben dem „Lindenhof“. Ich hatte ja mein BMX-Rad
mit, das übrigens keine Tricks kann wie die Werbung versprach, aber es brachte
mich schnell von meinem Camp ins Fahrerlager. Dort angekommen habe
ich Atze, Andre und Josef noch bei den letzten Einstellungen am BMW
geholfen. Zur Belohnung gab es Nürburgring Menü für alle. Schön wieder zu Hause zu sein
;-)!
Apropo zu Hause, Abends ging es natürlich wieder in den Lindenhof wo die
Ulli (Freundin von Atze) dann noch dazu kam. Wir ließen den Abend aber nicht so lange werden, da ja
Samstag Training und Rennen anstanden. Am nächsten Morgen, Teamchef Atze hatte „treffen um 6 Uhr am
Auto“ angeordnet, waren dann alle pünktlich anwesend und nach einem Kaffe auch
zu gebrauchen.
Es kamen auch noch Björn und ein Kumpel um zu helfen. Also
Sachen gepackt und in der Boxengasse für das Training vorbereitet. Dort sahen
wir dann auch einen Promi, der sich auf seinen ritt in der grauen Wanderdüne von
Mercedes vorbereitete. Jochen Maas sollte den Boliden steuern. Das hatte
letztes Jahr noch Klaus Ludwig übernommen. Dann drehte Andre ein paar
Trainingsrunden bis Atze ihm ein Schild raus hielt, auf dem stand „BOX“! Da
fiel dem Atze ein, dass es mal einen Fahrer gab, der dies nicht verstand und sich hinterher beschwerte, „was
ist denn B, null, X? Ist das n Code? Wer soll das denn verstehen?“ J J
J……… Leute schickt das Arbeitsamt!?
Josef übernahm dann das Auto und drehte problemlos seine
Runden. Andere dagegen waren wohl noch nicht richtig wach, so zeigten die
Streckenposten am Anfang der Start und Ziel Geraden minutenlang keine Ölflagge, obwohl ein
Wagen eine Ölspur über die Komplette Gerade legte. Das sind dann wohl solche
Leute, die das Wort Box für einen Code halten. Nach dem Training wurde der Wagen
dann gleich fürs Rennen vorbereitet. Aber vorher gab es noch ein paar
andere Rennen zu sehen bei dem wieder Berti und Schröder mit dem 944er Porsche an den Start gingen
und Dr. Henning mit dem Mustang von Bernd Hillebrands, der in der HTGT fuhr.
Bei bestem Wetter ging es dann in die Startaufstellung.
Andre bereitete sich als erster vor und sollte den ersten Turn fahren. Er hatte
auch einen guten Start und fuhr dann immer schnellere Rundenzeiten. Die beste war 11.11min. und damit
auch die schnellste Zeit, die bis jetzt mit dem BMW auf der Nordschleife
gefahren wurde. Nach 8 Runden, was etwa die Hälfte der Renndistanz entsprach, hielt Atze wieder
den Geheimcode BOX raus und wir machten uns fertig für den Boxenstopp. Alle
Aufgaben wie Tanken, Öl, Scheibe usw. waren klar verteilt. Andre kommt rein, bremst spät aber
genau auf der richtigen Position, alle stürzen sich auf ihre Aufgaben und
erledigen sie so schnell wie noch nie und Josef kann schnell wieder raus. Geil! Alles richtig gemacht!
Andre meinte, dass sei der schnellste Boxenstopp, den sie bis jetzt gemacht haben.
Das Auto hatte bis dahin ja auch noch keine einzige Macke. Der Porschefahrer vom letzten Mal hatte glücklicherweise schon vor dem Rennen aufgeladen. Josef kam an die
Rundenzeiten vom Andre zwar nicht ganz ran aber fuhr ein sauberes Rennen und brachte das
Auto heil ins Ziel. Glücklich und zufrieden gehen wir zurück zum Camp, da stand
der BMW schräg vorm Zelt und das linke Rücklichtglas war kaputt. Was war passiert?
Josef hatte beim einparken nicht richtig gucken können und ist mit dem BMW
gegen den Geländeboliden vom Atze gefahren. Irgendwas ist ja immer, aber solange es nur ein
Rücklicht ist….. egal, jetzt wird erst mal ne Flasche Bier getrunken. Es
war ja auch ein gelungenes Rennen! Prost!
So, am Abend waren wir dann natürlich wo….? Genau, im
Lindenhof. Leider war ich der einzige aus unserem Team, der sich für Fußball
interessierte. EM-Spiel mit Deutscher Beteiligung! Also habe ich mich so an einen Tisch gesetzt,
dass ich immer ein Auge auf den Fernseher hatte. Nach dem Essen und ein paar
Bieren bestellte Atze dann eine Runde Eifelgeist. Eine klare undifinierbare Flüssigkeit, die die
meisten nach einer Riechprobe wahrscheinlich auf ihr Moped kippen würden. Aber
dann erhoben wir die Gläser und Atze sprach: „Ein Geist, der durch die Eifel heizt, ist meist
ein Eifelgeist“! (Atze, Lindenhof 6/2012 nachts). Kopp in Nacken…… Nachdem
wir uns ein paar Eifelgeister einverleibt hatten und wir dann auch bereit für die verdiente Nachtruhe waren
sagte Atze noch, dass wir morgen früh um neun in der Boxengasse beim
Fahrerwechsel von einem befreundeten
Gesagt getan. Noch von Eifelgeistern träumend fuhr ich dann
in die Boxengasse und traf da Atze und Andre die auch irgendwie noch nicht so
fit aussahen. Beim Fahrerwechsel konnten wir allerdings nicht viel machen,
außer mal nach dem Rechten zu sehen. Naja, auch gut. Der zweite Fahrer kam
leider auch nicht weit und ist dann wegen Kraftstoffproblemen ausgefallen. Eifelgeist?
Da es das Rennen der HTGT war, war auch der Henning mit dem
Mustang dabei. Während Nina und Kerstin an der Boxenmauer ihren Job machten,
also nicht was ihr jetzt denkt, sondern Zeiten messen und ihm diese über eine
Boxentafel anzuzeigen, war ich meist in der Box bei Bernd und Korben, die auch
fleißig mit stoppten.Auch bei Hennings Boxenstopp gab es nicht wirklich was
zu tun. Kann ja nur ein gutes Zeichen sein, gerade wenn einem noch ein
Geist im Kopf rumschwirrt.
Nach dem Rennen haben wir dann unsere Sachen gepackt. Ich
konnte aber nicht viel helfen, da jeder sein eigenes System hatte seine Sachen
wie beim Spiel TETRIS in sein Fahrzeug zu laden. So ging ich dann um Berti noch
bei seinem Auftritt zu beobachten. Er fuhr ein sauberes Rennen und der Porsche
lief ohne Probleme bis ins Ziel. Dann konnte ich doch noch etwas beim Zeltabbau helfen und
als wir dann beim „Kamp der Zwerg“ die Reste weggegrillt hatten fuhren die
meisten auch schon Richtung Heimat. Nur Andre und ich konnten uns noch nicht vom Nürburgring
trennen und schnüffelten in den Boxen bei den Prototypen rum. Als die
dann ihre ersten Runden gedreht
hatten, sind wir dann auch aufgebrochen. Irgendwann muss man
ja mal los. Gerade 5 km gefahren kam ich wieder am Brünnchen vorbei ….. ach,
ein bißchen Zeit ist noch für eine kleine Dosis Nordschleife. Da war ganz schön was los, obwohl
nur Touristen auf der Strecke unterwegs waren. Nach einer Stunde etwa musste
ich mich schon fast zwingen, aber dann ging es nach Hause und ich war pünktlich zur
Formel 1 zu Hause. „Tja, der Eifelgeist bindet einen an die Eifel
meist“ … oda so!
Christian Kocher