Freitag, 29. Juni 2012

Eifelrennen mit dem Eifelgeist!




Das 3. Saisonrennen der FHR Langstrecke und Youngtimer Trophy steht auf dem Plan und da unsere Kutsche noch in der Schmiede steht, biete ich mich als Helfer beim Team Sommerberg an.
Den Fiat Esel beladen, fuhr ich diesmal am Freitag  alleine zum Nürburgring. Am Brünnchen und Pflanzgarten vorbei direkt auf einen Parkplatz neben dem „Lindenhof“. Ich hatte ja mein BMX-Rad mit, das übrigens keine Tricks kann wie die Werbung versprach, aber es brachte mich schnell von meinem  Camp ins Fahrerlager. Dort angekommen habe ich Atze,  Andre und Josef  noch bei den letzten Einstellungen am BMW geholfen. Zur Belohnung gab es Nürburgring Menü für alle. Schön wieder zu Hause zu sein ;-)!


Apropo zu Hause, Abends ging es natürlich wieder in den Lindenhof wo die Ulli (Freundin von Atze) dann noch dazu kam. Wir ließen den Abend aber nicht  so lange werden, da ja Samstag Training und Rennen anstanden. Am nächsten Morgen, Teamchef Atze hatte „treffen um 6 Uhr am Auto“ angeordnet, waren dann alle pünktlich anwesend und nach einem Kaffe auch zu gebrauchen.
Es kamen auch noch Björn und ein Kumpel um zu helfen. Also Sachen gepackt und in der Boxengasse für das Training vorbereitet. Dort sahen wir dann auch einen Promi, der sich auf seinen ritt in der grauen Wanderdüne von Mercedes vorbereitete. Jochen Maas sollte den Boliden steuern. Das hatte letztes Jahr noch Klaus Ludwig übernommen. Dann drehte Andre  ein paar Trainingsrunden bis Atze ihm ein Schild raus hielt, auf dem stand „BOX“! Da fiel dem Atze ein, dass es mal einen Fahrer gab, der dies nicht verstand und sich hinterher beschwerte, „was ist denn B, null, X? Ist das n Code? Wer soll das denn verstehen?“ J J J……… Leute schickt das Arbeitsamt!?


Josef übernahm dann das Auto und drehte problemlos seine Runden. Andere dagegen waren wohl noch nicht richtig wach, so zeigten die Streckenposten am Anfang der Start und Ziel Geraden minutenlang keine Ölflagge, obwohl ein Wagen eine Ölspur über die Komplette Gerade legte. Das sind dann wohl solche Leute, die das Wort Box für einen Code halten.  Nach dem Training wurde der Wagen dann gleich fürs Rennen vorbereitet. Aber vorher  gab es noch ein paar andere Rennen zu sehen bei dem wieder Berti und Schröder mit dem 944er Porsche an den Start gingen und Dr. Henning mit dem Mustang von Bernd Hillebrands, der in der HTGT fuhr.
Bei bestem Wetter ging es dann in die Startaufstellung. Andre bereitete sich als erster vor und sollte den ersten Turn fahren. Er hatte auch einen guten Start und fuhr dann immer schnellere Rundenzeiten. Die beste war 11.11min. und damit auch die schnellste Zeit, die bis jetzt mit dem BMW  auf der Nordschleife gefahren wurde. Nach 8 Runden, was etwa die Hälfte der Renndistanz entsprach, hielt Atze wieder den Geheimcode BOX raus und wir machten uns fertig für den Boxenstopp. Alle Aufgaben wie Tanken, Öl, Scheibe usw. waren klar verteilt. Andre kommt rein, bremst spät aber genau auf der richtigen Position, alle stürzen sich auf ihre Aufgaben und erledigen sie so schnell wie noch nie und Josef kann schnell wieder raus. Geil! Alles richtig gemacht! Andre meinte, dass sei der schnellste Boxenstopp, den sie bis jetzt gemacht haben. Das Auto hatte bis dahin ja auch noch keine einzige Macke. Der Porschefahrer vom letzten Mal hatte glücklicherweise schon vor dem Rennen aufgeladen. Josef kam an die Rundenzeiten vom Andre zwar nicht ganz ran aber fuhr ein sauberes Rennen und brachte das Auto heil ins Ziel. Glücklich und zufrieden gehen wir zurück zum Camp, da stand der BMW schräg vorm Zelt und das linke Rücklichtglas war kaputt. Was war passiert? Josef hatte beim einparken nicht richtig gucken können und ist mit dem BMW gegen den Geländeboliden vom Atze gefahren. Irgendwas ist ja immer, aber solange es nur ein Rücklicht ist….. egal, jetzt  wird erst mal ne Flasche Bier getrunken. Es war ja auch ein gelungenes Rennen! Prost!


So, am Abend waren wir dann natürlich wo….?  Genau, im Lindenhof. Leider war ich der einzige aus unserem Team, der sich für Fußball interessierte. EM-Spiel mit Deutscher Beteiligung! Also habe ich mich so an einen Tisch gesetzt, dass ich immer ein Auge auf den Fernseher hatte. Nach dem Essen und ein paar Bieren bestellte Atze dann eine Runde Eifelgeist. Eine klare undifinierbare Flüssigkeit, die die meisten nach einer Riechprobe wahrscheinlich auf ihr Moped kippen würden. Aber dann erhoben wir die Gläser und Atze sprach: „Ein Geist, der durch die Eifel heizt, ist meist ein Eifelgeist“! (Atze, Lindenhof 6/2012 nachts). Kopp in Nacken…… Nachdem wir uns ein paar Eifelgeister einverleibt hatten und wir dann auch bereit für die verdiente Nachtruhe waren sagte Atze noch, dass wir morgen früh um neun in der Boxengasse beim Fahrerwechsel von einem befreundeten
Mini Fahrer helfen sollten.


Gesagt getan. Noch von Eifelgeistern träumend fuhr ich dann in die Boxengasse und traf da Atze und Andre die auch irgendwie noch nicht so fit aussahen. Beim Fahrerwechsel konnten wir allerdings nicht viel machen, außer mal nach dem Rechten zu sehen. Naja, auch gut. Der zweite Fahrer kam leider auch nicht weit und ist dann wegen Kraftstoffproblemen ausgefallen. Eifelgeist?
Da es das Rennen der HTGT war, war auch der Henning mit dem Mustang dabei. Während Nina und Kerstin an der Boxenmauer ihren Job machten, also nicht was ihr jetzt denkt, sondern Zeiten messen und ihm diese über eine Boxentafel anzuzeigen, war ich meist in der Box bei Bernd und Korben, die auch fleißig mit stoppten.Auch bei Hennings Boxenstopp  gab es nicht wirklich was zu tun. Kann ja nur ein gutes Zeichen sein, gerade wenn einem noch ein  Geist im Kopf rumschwirrt.


Nach dem Rennen haben wir dann unsere Sachen gepackt. Ich konnte aber nicht viel helfen, da jeder sein eigenes System hatte seine Sachen wie beim Spiel TETRIS in sein Fahrzeug zu laden. So ging ich dann um Berti noch bei seinem Auftritt zu beobachten. Er fuhr ein sauberes Rennen und der Porsche lief ohne Probleme bis ins Ziel. Dann konnte ich doch noch etwas beim Zeltabbau helfen und als wir dann beim „Kamp der Zwerg“ die Reste weggegrillt hatten fuhren die meisten auch schon Richtung Heimat. Nur Andre und ich konnten uns noch nicht vom Nürburgring trennen und schnüffelten in den Boxen bei den Prototypen  rum. Als die dann ihre ersten Runden gedreht
hatten, sind wir dann auch aufgebrochen. Irgendwann muss man ja mal los. Gerade 5 km gefahren kam ich wieder am Brünnchen vorbei ….. ach, ein bißchen Zeit ist noch für eine kleine Dosis Nordschleife. Da war ganz schön was los, obwohl nur Touristen auf der Strecke unterwegs waren. Nach einer Stunde etwa musste ich mich schon fast zwingen, aber dann ging es nach Hause und ich war pünktlich zur Formel 1 zu Hause. „Tja, der Eifelgeist bindet  einen an die Eifel meist“ … oda so!

Christian Kocher