Sonntag, 23. Oktober 2011

Das letzte Rennen der Saison oder Trotz Simca-Hieb Klassensieg!


Nürburgring, Maaslingen FHR-Cup-Rennen / Der Klassensieg wird im letzten Saisonrennen zementier


Für einen sollte es  das allerletzte sein.
Es stand das 2h Rennen auf dem Nürburgring an, mit  Nordschleife und der Grand Prix Strecke mit Kurzanbindung.
Training und Rennen fanden nur am Sonntag statt. Trotzdem wollt  ich schon am Freitag zum Ring und so habe ich „Anne“ am Nachmittag von Hans geholt und mich dann am Ring  im Fahrerlager mit Andre Sommerberg getroffen, der eigentlich auch erst am Sonntag mit uns zusammen sein Rennen fährt. Man trifft dann natürlich auch noch andere, die man ja meist nur beim Rennen sieht. Da sind z.B. noch Berti und Schröder, die am Freitag schon ihr Training mit ihren 944er hatten. Aber da ich erst  spät am Ring ankam waren die schon wieder in ihrer „PENSION“. Es muss da ja echt super sein….! ;-)  So sind Andre und ich dann in den legendären Lindenhof gegangen und trafen da auch schon die nächsten Bekannten. Opel Astra-Treter Jockel mit seiner Crew von IGEL MOTORSPORT. Also haben wir mit den Schraubern etwas getrunken. Jockel musste sich zurück halten, da er am Samstag ein Rennen hatte.
Am nächsten Morgen habe ich mich erst mal um die Papier-und Fahrzeugabnahme gekümmert. Außer einem dreckigen Motorraum hatte der Technische Kommissar nix zu beanstanden. Die Box, die wir für das Wochenende gemietet hatten, konnten wir erst ab 16 Uhr beziehen. Zum Zeitvertreib habe ich dann Schröder bei seinem ersten Rennen zugesehen. Leider  nicht sehr lange – nach nur ein paar Runden ist er schon mit Kupplungsschaden ausgefallen und so war das Wochenende für beide
Gelaufen. Berti und der Porsche waren für das 2. Rennen gesetzt aber der Schaden ließ sich nicht einfach mit einer Dose WD40 wegspritzen – schon gar nicht in der kurzen Zeit zwischen den Rennen.
Am Nachmittag kam dann Wolfgang zum Ring und baute sein Camp  bei den Sommerbergs auf, wo jetzt auch die Familie und Andre‘s Kumpel Atze ankamen. Nachdem Abends Mido und Bex mit dem Admiral am Fahrerlager eintrafen, haben wir alle denn Abend wo verbracht ?! ….genau! - im Lindenhof! Dort hatten wir eine gemütliche Runde bei empfehlenswertem Essen und ein paar Bieren und so ließen wir die Nacht nicht zu lange werden, da wir ja am Nächsten Tag Training und Rennen Fahren mussten.

Morgens halb Sieben. Der Ring schläft noch und ich mache mich auf dem Weg zu unserer Box. Ich wollt noch schnell den Wagen einmal überputzen und nebenbei auf den Anruf von Hans warten damit ich ihm seine Eintrittskarten bringen kann. Da stand er Plötzlich schon hinter mir. Wie macht der das bloß  immer?  Hans Tochter „Anne“, also die echte, war zum ersten Mal in diesem Jahr mit beim Rennen. Nachdem Wolfgang dann in die Box kam und  sich beschwerte, dass ich so früh schon krach gemacht hätte und ihn geweckt habe, machten wir uns für das Training fertig.
Der frühe Vogel fängt halt  den Wurm…..- nur manchmal muss man ihn halt wecken! Wolli sollte als erstes im Training fahren, da es in der Nacht schon  gefroren hatte und die Strecke, gerade die Nordschleife, noch sehr unberechenbar war. Und so war es dann auch. Als ich das Fahrzeug
übernahm sagte Wolfgang zu mir, dass die Sonne Teile der Strecke abgetrocknet hat, aber in den schattigen Abschnitten  sei es immer noch sehr glatt.
Auf der Grand Prix Strecke  war der Asphalt fast bestens. Ein wenig trügerisch sogar.
Als ich mit Schwung aus der Mercedes-Arena kam, zog ich gleich nach rechts um mich auf die Ford Kurven vorzubereiten.  Mir fielen die vielen Hütchen auf der Strecke auf und ich dachte  „Welcher Vollidiot stellt die denn genau in den Weg?!“  Die Erkenntnis trifft mich unvorbereitet: „Wirr fahren ja die Kurzanbindung!“ Da werden die Ford Kurven, Dunlopkehre und Schumacher-S weggelassen und so muss ich also nach rechts abbiegen und nicht nach links. Als ich mit der völlig falschen Linie in die Kurve einbiege guckten die Streckenposten auch nur Kopfschüttelnd und ihre unverwüstliche Rennerfahrung lässt sie sich schaudernd Fragen, wie man eine Rechtskurve nur rechts anfahren kann. Vielleicht sollte ich in Zukunft mit Navi über den Ring fahren um über die aktuelle Streckenführung und Boxeneinfahrten GENAUESTENS, um in der Sprache der coolen Kids von heute zu bleiben, MEGA- informiert zu sein.

Dann ging es auf die Nordschleife und gleich im Hatzenbach war es auch schön glatt. Die sonnigen Abschnitte schmiegten sich passable an die Pellen, aber sobald noch Schatten über der Strecke lag, war die Nässe noch gefroren und der Escort fing sofort zu rutschen an. So merkte ich schnell, dass es hier nix zu holen gab, da ich Wolfgangs Zeit eh „noch“ nicht schlagen kann, fuhr ich vorsichtig meine
zwei Runden und lernte die Nordschleife wieder von einer ihrer  unzähligen Seiten kennen. Nur wer ankommt, kommt auch in die Wertung. Einige Fahrer schienen schon wieder um ihr Leben zu fahren und gaben richtig Gas. Von einem Boxen Kollegen hörte ich nach dem Training, dass ihn ein BMW übereifrig überholte und direkt in die Leitplanke rutschte. So kann es also auch gehen.

Dann bereiteten wir uns auf das Rennen vor und da die Sonne den ganzen Tag schien, wurd auch die Vorfreude auf das Rennen immer größer.
Mittags wurden wir mal wieder daran erinnert, dass Motorsport auch  unschöne Seiten hat. Der Moto GP Fahrer Marco Simoncelli verunglückte beim Rennen in Sepang tödlich.
Als Startfahrer wird Wolfgang vom Teamchef bestimmt, da er ja die Boxeneinfahrt 100%ig  kennt. Also habe ich dann Wolfgang zum Vorstart begleitet, wo die Marshalls dieses Mal mit der Aufstellung etwas überfordert waren: Sie schienen die letzten Fahrzeuge willkürlich für  die Einführungsrunde einzuordnen. Naja, irgendwas ist ja immer. So ging das Rennen dann los und Wolli fuhr wie gewohnt souverän ein Super Rennen. An der Boxenmauer verfolgten Teamchef Hans, Tochter Anne, Mido und Bex das Rennen, während ich mich mit der Kamera bewaffnet irgendwie versuchte ein paar Aufnahmen von dem Drumherum zu machen. Kurz vor der Halbzeit bereitete ich mich dann schon etwas nervös auf den Wechsel vor. Bei mir stand dann auch Björn Sommerberg der versprach beim Boxenstopp zu helfen, sobald er bei seinem Cousin Andre geholfen habe. Wir waren aber genug Leute  als Wolfgang dann rein kam. Während er mir beim Anschnallen half, sagte er noch, dass die ganze Strecke frei von Eis sei,  ich aber  trotzdem aufpassen sollte. Es ist immer noch die Nordschleife und da können überall schnell neue Gefahren auftauchen.



Während Hans die Zeit stoppt, denn wir müssen mindestens 60 sec. stehen, guckt er auch gleich nach dem Öl, Mido wechselte bei der On-Board Cam den Akku (zum ersten Mal haben wir das ganze Rennen On-board aufgenommen) und Bex half wo er gebraucht wurde. So kam ein super Boxenstopp zu Stande und schon ging sie los

die Wilde Fahrt. Ich konnte gleich richtig Gas geben und habe sogar die Kurzanbindung berücksichtigt. Die Nordschleife war, wie sie der Wolli beschrieben hatte, einfach nur Geil!!! Das ist wie Achterbahn fahren, nur dass man selber Steuern muss. Nach dem Adenauer Forst standen auch schon die ersten verletzten Autos am Streckenrand und am Klostertal kam dann der Schreck für mich.
Der BMW von den Sommerbergs stand auf dem rechten Grünstreifen in Fahrtrichtung, das Heck rechts und links leicht eingedrückt. Neben ihm ein Staffelfahrzeug auf der Strecke. Ich gehe
etwas vom Gas, denn es wird Gelb geschwenkt und  Dreck liegt auf der Fahrbahn. Als ich dann an dem Servicefahrzeug vorbei war, konnte ich das ganze Elend sehen. Josef hatte mit dem BMW vorne
links einen harten Einschlag, so dass das Rad eingeklemmt schien. Er kam wohl beim Zweikampf mit einem anderen Teilnehmer von der Strecke ab, erzählt  er später. Nach der kurzen Schrecksekunde trete ich das rechte Pedal schon wieder gen Bodenblech. Während ich in der ersten Runde keinen  würdigen Gegner für mich  finde konnte, sehe ich andere, stärkere  Teilnehmer nur kurz im Rückspiegel und dann an mir vorbei fliegen. In der zweiten Runde an der Einfahrt zur Nordschleife dann mein erster „Gegner“:  Ein R5, der sich aber ergibt und mich vorbeilässt. Mist, so will ich das aber auch nicht. Kurz vor dem Karussell laufe ich auf einen kleinen Porsche auf. Es müsste ein 912er sein. Der gibt sich nicht so leicht geschlagen und versucht gegen zu halten. Welcher Porsche will sich auch schon vom 1300er Escort verblasen lassen. Aba  watt mutt, datt mutt! Kurz vorm Brünnchen kann er nicht mehr gegenhalten und ich komme vorbei. Super geil, so macht das Spaß. Und da habe ich auch gleich schon den nächsten vor mir. Schon wieder ein Porsche.“ Hier muss irgendwo ein Nest sein!“. Ich versuche an dem 924er dran zu bleiben. im Bereich Pflanzgaten sehe  ich im Rückspiegel einen Simca anfliegen. Ich denke:“Na gut, nach der nächsten Rechts kann er ja vorbei fahren…“ und lenke ein. Da bekomme ich hinten rechts einen Schups! “ Da hat die *piiieeep* mich gerammt!“  
Ich kann Anne aber ohne Probleme auf Kurs halten denke im selben  Augenblick, in Erinnerung meiner StockCar-Vergangenheit: „Ey, den Sport mache ich nicht mehr…!“ Egal, ich bleibe weiter am 924 dran. Selbst auf der Döttinger Höhe konnte der Porsche unsere tapfere „Anne“ nicht abhängen und auf der Start/Ziel-Geraden hatte Sie dann endlich die Nase voll, holte einmal tief Luft und zog am Porsche vorbei! Yeehaw!!! In der nächsten Runde bemerke ich, dass die Öltemperatur etwas
Hoch ist und schalte von da an früher. Später sagte Hans, dass das normal ist und ich ruhig hätte normal weiter fahren können.
Hin und wieder sieht man verunfallte Fahrzeuge neben der Strecke oder Dreck auf ihr und wird daran erinnert, wie heimtückisch der Nürburgring sein kann.


Die letzten Runden verlaufen ohne Probleme und ich kann bei schönstem Wetter die Saison an der Ziellinie mit einem kräftigen YEEHAW beenden.

Nach dem Zieleinlauf wurden wir gleich direkt ins Fahrerlager geleitet. Da kam plötzlich ein Streckenposten auf mich zu: „ Hey, ihr seid doch da vorne in der Box?! Kann ich gleich Autogramme von euch haben?!“ „Ja klar“!
Hans, Wolfgang, Mido, Bex und Anne hatten schon alle Sachen eingepackt und wir sind dann in unsere Campingecke gegangen, wo die Sommerbergs immer noch auf ihren verunfallten BMW warteten. Während Streckenposten Markus B. seine Autogramme bekam, wir  uns über unsere Saison und ein tolles Rennen freuten,  kam dann auch der Abschleppwagen mit dem BMW. Eine kurze Schadensbegutachtung machte klar, dass es wohl das allerletzte Rennen für den BMW gewesen ist. Das wichtigste aber war, dass es dem Josef gut ging. Bis auf ein paar blauen Flecken war ihm nicht passiert. Soweit ich weiß haben die Sommerbergs gleich ein paar Tage nach dem Rennen mit dem Bau des neuen BMW begonnen und  ihn vielleicht schneller fertig als ich diesen Bericht. Die kleine Beule an „Anne“ von dem Rempler im Pflanzgarten sieht man übrigens kaum. War also nicht so schlimm wie erst gedacht. Und so können wir zufrieden nach Hause fahren und auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.


Dabei möchte ich mich noch bei allen Beteiligten bedanken die mich auf den Rennstrecken unterstützt haben  wie:

Hans, Wolfgang,  Bex, Mido, Andreas, Anne und “Anne”, Wilhelm, Otto, Manni, Andre, Björn und Berti.

Natürlich bedanke ich mich auch bei allen, die mich neben der Rennstrecke unterstütz haben!

Und  nicht zu vergessen unser Blogmaster Arne, der diese Seite ins Leben gerufen hat und unzählige Stunden opfert um Berichte, Bilder und Videos zu bearbeiten.


VIELEN DANK an alle und dass wir weiter einfach eine GEIE ZEIT erleben!!!

Gruß, euer (Muskelbärchen)
 Christian Kocher
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Samstag, 8. Oktober 2011

Gang Drei und die Ladekontrolle


Nürburgring, Maaslingen FHR-Cup-Rennen / Der erste Platz trotz technischer Problem
Es ist Donnerstag, die Sonne scheint nicht und das Wetter ist schlecht - aber die Frisur hält!
Natürlich meine ich damit unseren Rod Stewart der seinen Promibonus nutzte  und uns eine Box reservierte. Nach und nach trafen wir ein und da wir mit nur drei Autos (Bocki mit dem Grünen,  Schröder und Speed-Opi  mit ihrem lauten Porsche und wir mit Anne) waren, hatten wir auch genug Platz uns auszubreiten und  richteten uns die Box ein. Nachdem Hans dann zügig dafür sorgte, dass wir durch die Papier- und technische Abnahme kamen, konnten zum gemütlichen Teil übergehen. Nach dem traditionellen Essen im Lindenhof haben wir dann  noch  Michael Schumacher in der ersten Box getroffen. Natürlich den echten und nicht diesen F1 Fahrer. So ließen wir den Abend mit ein paar „Erfrischungsgetränken“ in die Nacht übergehen um dann auch zeitig  unsere Quartiere zu beziehen. Das heißt alle schliefen direkt hinter der Box in ihren Mobilen, außer Nobelschröder. Der Porschefahrer zog eine PENSION vor.
 Reifenpoker
Am Freitag bereiteten wir uns alle dann auf unser Training vor. Wir waren als erstes dran, gleich mittags  nach den Test- und Einstellfahrten. Trotz feuchter Strecke ließen wir unsere Semi-Slicks drauf und Hans fuhr die ersten Runden. Da er eh nicht so viel fahren wollte, nutzte ich die restliche Zeit zum testen. Es war ein bisschen rutschig aber Ok und „ Anne“ machte noch keine Zicken und so haben wir  das Training zufrieden abgeschlossen. Schröder und Bocki waren erst am späten Nachmittag dran und dann ging der Reifenpoker los. Schröder hatte in der Fahrerbesprechung gehört, dass die meisten bei der nassen Strecke auf Regenreifen setzen wollten. Da bat er mich ihm beim Reifenwechsel zu helfen. Also Semislicks runter und Regenreifen drauf. Wir mussten uns beeilen da nicht mehr viel Zeit bis Trainingsbeginn war.
Nachdem wir dann fertig waren bin ich mit jemanden in die Boxengasse gegangen, um mal nach der Strecke zugucken. Da merkten wir, dass sie ja schon fast in Begriff war abzutrocknen. Verdammt, warum hat da vorher niemand nach geguckt *vordiestirnklatsch*. Also alle an die Gewehre, Regenreifen wieder Runter und Semislicks drauf. Da alle mit angepackt haben, ging das alles in Rekordzeit und Schröder konnte sein Training ohne Probleme absolvieren. Bei Bocki war zu der Zeit ähnlicher Reifenstress ausgebrochen, denn dort wurde auch wieder zurück gerüstet. Jaja, immer dieser Reifenpoker.

Den Abend ließen wir dann ruhiger angehen und nachdem wir in meinen TV, den ich wohlweißlich mitgebracht hatte, die Stefan Raab Qualy vom Stock Car Rennen gesehen hatten ging es für mich auch schon ins Bett, denn wir hatten Samstag früh schon unser 2. Training.
Räääzing Teim ohne Zahnbürste
Morgens um neun ging es dann los. In diesen Training sollte nur ich fahren und da Hans die Wassertemperatur am Vortag noch zu niedrig war,  hat er den Kühlergrill ein wenig abgeklebt und  ich sollte eben ein paar Runden testen und zur Kontrolle zwischendurch mal rein kommen. Der Asphalt war diesmal nur etwas feucht und „Anne“ lief ohne Probleme, hatte aber noch mit ein wenig Untertemperatur zu kämpfen. Also klebte Hans beim  Boxenstop noch etwas mehr ab. Perfekt! So kann es bleiben, denke ich nach ein paar weiteren Runden und beende das Training. Die 30 min waren eh fast um.
Während die anderen ihr 2. Training absolvierten haben wir "Anne" und uns aufs Rennen vorbereitet. Ich sollte den ersten Turn fahren und das so lange wie möglich. Das sind bei dem  4h Rennen  fast 2,5h. Um 15 Uhr ging es dann schon in die Startaufstellung. 
 Hier gibts mehr Bilder
Hier noch gar nicht erwähnt wurde das Team Bellersheim, die nämlich einen Platz vor uns stehen. Das wird ein interessanter Start. Endlich geht es los. In der Einführungsrunde versuche ich die Reifen durch viel zick-zack-fahren auf Temperatur zu bekommen.  Bellersheim kaum. Wie immer gibt es einen fliegenden Start und mit ein paar Wagenlängen Abstand zu Bellersheim geht es in die ersten Kurven. Schnellere Fahrzeuge überholen uns und ich kann auf Bellersheim aufschließen. Wir kommen aus  der Dunlop-Kehre und bei der Einfahrt ins Schumacher-S (also dem F1`ler seins) fährt Bellersheim schon zu weit innen über die Curbs so das er an Schwung verliert und ich kann ihn im Kurvenausgang überholen! YYYEEEAAAA! …schon in der ersten Runde. Wer hätte das gedacht. Von da an war der grüne Escort von Bellersheim nur noch im Rückspiegel zu sehen. Und was ich nie gedacht hätte, er hat Mühe dran zu bleiben und musste auch irgendwann abreißen lassen, da er in einigen Kurvenausgängen schon öfter etwas  in den Kies gefahren ist. Einmal hat er sich auch fast gedreht. Doch dann begann "Anne" Zicken zu machen. Der 3.Gang ging mal wieder schwer rein und so versuchte ich irgendein Mittel zu finden um ein „Zähneputzen“ im 3. Gang zu vermeiden. Dabei kam der Konkurrent aus dem Kies auch schon wieder etwas näher. Ich habe dann meine Schaltgewohnheiten geändert und den 3.Gang weiter ausgedreht oder beim runter schalten Übersprungen. In den ersten 1,5h vom Rennen war es sogar schön trocken und man konnte gut Gas geben. Dann kamen ein paar Tropfen, dann wieder etwas trockener, aber letztendlich doch nochmal richtig Regen. Das war dann mit den Semislicks schon sehr rutschig aber noch fahrbar. Es konnte eh nicht mehr lange dauern bis zum Boxenstop. Aufgrund der Dunkelheit habe ich dann das Licht angemacht. Das Rennen geht ja bis kurz vor acht, also bis in die absolute Dunkelheit.
Während ich auf das Zeichen zum Wechsel warte fängt "Anne" an mit einer roten Lampe glimmende Lichtzeichen zu geben. Die Ladekontrolle! Was hat Sie  nur….? Dann kommt das Signal. Also rein in die Box und dann wie besprochen. Berti und Schröder übernehmen den Tankvorgang, Hans guckt nach dem Öl und ich bereite die Gurte für Hans vor. Dann schnalle ich Hans an und der will gleich sofort los und startet den Wagen da schreit von hinten Tankwart Schröder“…ey! Wir sind noch nicht fertig!“. Ups… Schnell wieder aus und warten bis sie fertig sind. Jetzt aber los. Hans ist unterwegs und muss das Ding nur noch nach Hause fahren. Da wir fast eine Runde Vorsprung haben sollte das wohl möglich sein. Ich habe mich dann erst mal umgezogen und mir ein Bier aufgemacht - da bemerkten wir nach einer halben Stunde auf dem Zeiten Monitor das Bellersheim plötzlich wieder vor uns liegt und Hans fast eine halbe Minute pro Runde verliert. Was ist da los? An der Boxenmauer nehmen Christian Klötsch und sein Kumpel die Rundenzeiten. Tatsache, er ist total langsam aber es ist kein Schaden zu erkennen. Wir warten ab, bis Klötsch plötzlich in die Box ruft. „Hans ist drin! Der Motor läuft nicht mehr richtig!“ Ich hechte zur Motorhaube um sie zu öffnen, da schreit Hans. „Haube zu! Schnall mich wieder an!“ gesagt getan. Er fuhr so wieder raus. Er hatte nämlich gesehen das Team Bellersheim auch mit Problemen rein gekommen ist und dann auch mit Motorschaden stehen blieb. Bei Hans war die Ladekontrolle inzwischen hellerleuchtet und so konnten wir nur noch hoffen, dass der Strom noch bis zum Ende reicht. Aber Hans hat es geschafft und bringt Anne ins Ziel, was unheimlich wichtig war, denn nur wer das Ziel sieht, der wird auch gewertet. Das ist ja gerade nochmal gut gegangen. Dann kann ja gefeiert werden. PARTYYY!!!


Während ich in unserer Box die Stock Car Crash Challange vom Raab geguckt habe, hatten wir einige Gäste in der Box, die sich dazu gesellten. Als die erste Gruppe dann nach einigen Stunden weg war, kam kurze Zeit später auch schon die nächste. Es war immer was los bei uns und  letztendlich wurde es dann vier Uhr. Wir sind also nicht nur Langstreckenfahrer sondern auch Langstreckentrinker. Na dann gute Nacht……

Schalthebel Blues
Nach einer erholsamen Nacht habe ich mir dann noch die Rennen von Schröder und Bocki angesehen. Schröder gab richtig Gas und konnte bei feuchten Verhältnissen einen guten 2. Platz heraus fahren. Bei Bocki lief es anfangs ähnlich gut. Mit teilweise qualmenden Reifen in der Anbremszone gab er auch alles und war gut unterwegs. Als wir dann in der Boxengasse auf seinen Pflichtboxenstop warteten, war Bocki plötzlich nicht mehr zu sehen. Keiner wusste was los war, aber später stellte sich heraus, dass Bocki bei einem Gangwechsel plötzlich seinen Schalthebel in der Hand hielt. Der Laie mag jetzt denken "Klar, wenn ich schalten will, muss ich doch den Hebel in die Hand nehmen!" Aber -wie soll ich das beschreiben- er hatte tatsächlich den Hebel IN DER HAND. Er hatte sich irgendwie vom Getriebe getrennt. So war das Rennen für ihn gelaufen und er musste den Wagen im Bereich Dunlop-Kehre abstellen. (In der Bilder-Galerie gibts Fotos vom Tatort)
Inzwischen hatten wir unsere Sachen und "Anne" verladen,  verabschiedeten uns von allen und fuhren Richtung Heimat. Das Rennen von Berti im Porsche habe ich dann leider verpasst, aber gehört das auch er den 2. Platz erreicht hat.
Auf jeden Fall war es mal wieder ein sehr schönes Wochenende, das viel Spaß gemacht hat und wer es mal miterleben möchte der kann sich gerne melden.
Auf Bald.
Let´s Race!

[ck]