Samstag, 8. Oktober 2011

Gang Drei und die Ladekontrolle


Nürburgring, Maaslingen FHR-Cup-Rennen / Der erste Platz trotz technischer Problem
Es ist Donnerstag, die Sonne scheint nicht und das Wetter ist schlecht - aber die Frisur hält!
Natürlich meine ich damit unseren Rod Stewart der seinen Promibonus nutzte  und uns eine Box reservierte. Nach und nach trafen wir ein und da wir mit nur drei Autos (Bocki mit dem Grünen,  Schröder und Speed-Opi  mit ihrem lauten Porsche und wir mit Anne) waren, hatten wir auch genug Platz uns auszubreiten und  richteten uns die Box ein. Nachdem Hans dann zügig dafür sorgte, dass wir durch die Papier- und technische Abnahme kamen, konnten zum gemütlichen Teil übergehen. Nach dem traditionellen Essen im Lindenhof haben wir dann  noch  Michael Schumacher in der ersten Box getroffen. Natürlich den echten und nicht diesen F1 Fahrer. So ließen wir den Abend mit ein paar „Erfrischungsgetränken“ in die Nacht übergehen um dann auch zeitig  unsere Quartiere zu beziehen. Das heißt alle schliefen direkt hinter der Box in ihren Mobilen, außer Nobelschröder. Der Porschefahrer zog eine PENSION vor.
 Reifenpoker
Am Freitag bereiteten wir uns alle dann auf unser Training vor. Wir waren als erstes dran, gleich mittags  nach den Test- und Einstellfahrten. Trotz feuchter Strecke ließen wir unsere Semi-Slicks drauf und Hans fuhr die ersten Runden. Da er eh nicht so viel fahren wollte, nutzte ich die restliche Zeit zum testen. Es war ein bisschen rutschig aber Ok und „ Anne“ machte noch keine Zicken und so haben wir  das Training zufrieden abgeschlossen. Schröder und Bocki waren erst am späten Nachmittag dran und dann ging der Reifenpoker los. Schröder hatte in der Fahrerbesprechung gehört, dass die meisten bei der nassen Strecke auf Regenreifen setzen wollten. Da bat er mich ihm beim Reifenwechsel zu helfen. Also Semislicks runter und Regenreifen drauf. Wir mussten uns beeilen da nicht mehr viel Zeit bis Trainingsbeginn war.
Nachdem wir dann fertig waren bin ich mit jemanden in die Boxengasse gegangen, um mal nach der Strecke zugucken. Da merkten wir, dass sie ja schon fast in Begriff war abzutrocknen. Verdammt, warum hat da vorher niemand nach geguckt *vordiestirnklatsch*. Also alle an die Gewehre, Regenreifen wieder Runter und Semislicks drauf. Da alle mit angepackt haben, ging das alles in Rekordzeit und Schröder konnte sein Training ohne Probleme absolvieren. Bei Bocki war zu der Zeit ähnlicher Reifenstress ausgebrochen, denn dort wurde auch wieder zurück gerüstet. Jaja, immer dieser Reifenpoker.

Den Abend ließen wir dann ruhiger angehen und nachdem wir in meinen TV, den ich wohlweißlich mitgebracht hatte, die Stefan Raab Qualy vom Stock Car Rennen gesehen hatten ging es für mich auch schon ins Bett, denn wir hatten Samstag früh schon unser 2. Training.
Räääzing Teim ohne Zahnbürste
Morgens um neun ging es dann los. In diesen Training sollte nur ich fahren und da Hans die Wassertemperatur am Vortag noch zu niedrig war,  hat er den Kühlergrill ein wenig abgeklebt und  ich sollte eben ein paar Runden testen und zur Kontrolle zwischendurch mal rein kommen. Der Asphalt war diesmal nur etwas feucht und „Anne“ lief ohne Probleme, hatte aber noch mit ein wenig Untertemperatur zu kämpfen. Also klebte Hans beim  Boxenstop noch etwas mehr ab. Perfekt! So kann es bleiben, denke ich nach ein paar weiteren Runden und beende das Training. Die 30 min waren eh fast um.
Während die anderen ihr 2. Training absolvierten haben wir "Anne" und uns aufs Rennen vorbereitet. Ich sollte den ersten Turn fahren und das so lange wie möglich. Das sind bei dem  4h Rennen  fast 2,5h. Um 15 Uhr ging es dann schon in die Startaufstellung. 
 Hier gibts mehr Bilder
Hier noch gar nicht erwähnt wurde das Team Bellersheim, die nämlich einen Platz vor uns stehen. Das wird ein interessanter Start. Endlich geht es los. In der Einführungsrunde versuche ich die Reifen durch viel zick-zack-fahren auf Temperatur zu bekommen.  Bellersheim kaum. Wie immer gibt es einen fliegenden Start und mit ein paar Wagenlängen Abstand zu Bellersheim geht es in die ersten Kurven. Schnellere Fahrzeuge überholen uns und ich kann auf Bellersheim aufschließen. Wir kommen aus  der Dunlop-Kehre und bei der Einfahrt ins Schumacher-S (also dem F1`ler seins) fährt Bellersheim schon zu weit innen über die Curbs so das er an Schwung verliert und ich kann ihn im Kurvenausgang überholen! YYYEEEAAAA! …schon in der ersten Runde. Wer hätte das gedacht. Von da an war der grüne Escort von Bellersheim nur noch im Rückspiegel zu sehen. Und was ich nie gedacht hätte, er hat Mühe dran zu bleiben und musste auch irgendwann abreißen lassen, da er in einigen Kurvenausgängen schon öfter etwas  in den Kies gefahren ist. Einmal hat er sich auch fast gedreht. Doch dann begann "Anne" Zicken zu machen. Der 3.Gang ging mal wieder schwer rein und so versuchte ich irgendein Mittel zu finden um ein „Zähneputzen“ im 3. Gang zu vermeiden. Dabei kam der Konkurrent aus dem Kies auch schon wieder etwas näher. Ich habe dann meine Schaltgewohnheiten geändert und den 3.Gang weiter ausgedreht oder beim runter schalten Übersprungen. In den ersten 1,5h vom Rennen war es sogar schön trocken und man konnte gut Gas geben. Dann kamen ein paar Tropfen, dann wieder etwas trockener, aber letztendlich doch nochmal richtig Regen. Das war dann mit den Semislicks schon sehr rutschig aber noch fahrbar. Es konnte eh nicht mehr lange dauern bis zum Boxenstop. Aufgrund der Dunkelheit habe ich dann das Licht angemacht. Das Rennen geht ja bis kurz vor acht, also bis in die absolute Dunkelheit.
Während ich auf das Zeichen zum Wechsel warte fängt "Anne" an mit einer roten Lampe glimmende Lichtzeichen zu geben. Die Ladekontrolle! Was hat Sie  nur….? Dann kommt das Signal. Also rein in die Box und dann wie besprochen. Berti und Schröder übernehmen den Tankvorgang, Hans guckt nach dem Öl und ich bereite die Gurte für Hans vor. Dann schnalle ich Hans an und der will gleich sofort los und startet den Wagen da schreit von hinten Tankwart Schröder“…ey! Wir sind noch nicht fertig!“. Ups… Schnell wieder aus und warten bis sie fertig sind. Jetzt aber los. Hans ist unterwegs und muss das Ding nur noch nach Hause fahren. Da wir fast eine Runde Vorsprung haben sollte das wohl möglich sein. Ich habe mich dann erst mal umgezogen und mir ein Bier aufgemacht - da bemerkten wir nach einer halben Stunde auf dem Zeiten Monitor das Bellersheim plötzlich wieder vor uns liegt und Hans fast eine halbe Minute pro Runde verliert. Was ist da los? An der Boxenmauer nehmen Christian Klötsch und sein Kumpel die Rundenzeiten. Tatsache, er ist total langsam aber es ist kein Schaden zu erkennen. Wir warten ab, bis Klötsch plötzlich in die Box ruft. „Hans ist drin! Der Motor läuft nicht mehr richtig!“ Ich hechte zur Motorhaube um sie zu öffnen, da schreit Hans. „Haube zu! Schnall mich wieder an!“ gesagt getan. Er fuhr so wieder raus. Er hatte nämlich gesehen das Team Bellersheim auch mit Problemen rein gekommen ist und dann auch mit Motorschaden stehen blieb. Bei Hans war die Ladekontrolle inzwischen hellerleuchtet und so konnten wir nur noch hoffen, dass der Strom noch bis zum Ende reicht. Aber Hans hat es geschafft und bringt Anne ins Ziel, was unheimlich wichtig war, denn nur wer das Ziel sieht, der wird auch gewertet. Das ist ja gerade nochmal gut gegangen. Dann kann ja gefeiert werden. PARTYYY!!!


Während ich in unserer Box die Stock Car Crash Challange vom Raab geguckt habe, hatten wir einige Gäste in der Box, die sich dazu gesellten. Als die erste Gruppe dann nach einigen Stunden weg war, kam kurze Zeit später auch schon die nächste. Es war immer was los bei uns und  letztendlich wurde es dann vier Uhr. Wir sind also nicht nur Langstreckenfahrer sondern auch Langstreckentrinker. Na dann gute Nacht……

Schalthebel Blues
Nach einer erholsamen Nacht habe ich mir dann noch die Rennen von Schröder und Bocki angesehen. Schröder gab richtig Gas und konnte bei feuchten Verhältnissen einen guten 2. Platz heraus fahren. Bei Bocki lief es anfangs ähnlich gut. Mit teilweise qualmenden Reifen in der Anbremszone gab er auch alles und war gut unterwegs. Als wir dann in der Boxengasse auf seinen Pflichtboxenstop warteten, war Bocki plötzlich nicht mehr zu sehen. Keiner wusste was los war, aber später stellte sich heraus, dass Bocki bei einem Gangwechsel plötzlich seinen Schalthebel in der Hand hielt. Der Laie mag jetzt denken "Klar, wenn ich schalten will, muss ich doch den Hebel in die Hand nehmen!" Aber -wie soll ich das beschreiben- er hatte tatsächlich den Hebel IN DER HAND. Er hatte sich irgendwie vom Getriebe getrennt. So war das Rennen für ihn gelaufen und er musste den Wagen im Bereich Dunlop-Kehre abstellen. (In der Bilder-Galerie gibts Fotos vom Tatort)
Inzwischen hatten wir unsere Sachen und "Anne" verladen,  verabschiedeten uns von allen und fuhren Richtung Heimat. Das Rennen von Berti im Porsche habe ich dann leider verpasst, aber gehört das auch er den 2. Platz erreicht hat.
Auf jeden Fall war es mal wieder ein sehr schönes Wochenende, das viel Spaß gemacht hat und wer es mal miterleben möchte der kann sich gerne melden.
Auf Bald.
Let´s Race!

[ck]



 


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