Donnerstag, 17. März 2011

Ich werde das hier jetzt nicht mir: „Liebes Tagebuch…“ beginnen!



Eine Version zum hören gibt es hier
Zum Anfang könnt Ihr euch lieber das wunderbare Grunzen von Tim Taylor vorstellen!

Das wäre geklärt! Obgleich das hier ein Blog ist –quasi ein virtuelles Tagebuch- wird hier kein mädchenhafter Mist verzapft sondern ehrliche Rennsport-Geschichten erzählt. Dabei ist der MotorBlog, wenn er denn noch genug Kompression entwickelt, in der Lage, Fragen zu beantworten. Nicht so wie Wikipedia oder der Brockhaus. Eher Fragen, die Ihr euch als Leser gar nicht stellen würdet: „Wie ist es für Christian Kocher beim FHR-Langstreckencup mitzufahren?“ Das ist der Kern dieses Blogs und hierum dreht sich diese Internetseite. Wenn euch das zu langweilig ist, könnt Ihr auch auf weitaus kontroversere Fragen, wie:“Wie fühlt es sich an, wenn man mit 180 km/h in die Boxenmauer rast?“ warten, von denen wir aber persönlich hoffen, dass sie hier nicht beantwortet werden müssen. Ich mache nur Spaß! Letzten Endes haben die, die Christian nicht zu den Rennen begleiten können hier die Möglichkeit, sozusagen aus erster Hand zu erfahren, wie es gewesen ist. Wenn Ihr keinen Bock habt zu lesen –für viele ist das ja auch eine Herausforderung- dann seht euch wenigstens die Bilder und Videos an und schreibt was ins Gästebuch! Aber nun zurück zum ersten Eintrag und der Frage: „Wie kommt man vom Hollo in einen Rennwagen?“ Klar, durch die Fahrertür oder –falls zugeschweißt- durchs Fenster! Ich hätte wohl lieber schreiben sollen: “Wie kommt man vom Hollo zu HKF-Motorsport?“


Asphalt kontra Schlamm
  Es ist wie in einer dieser Internetpartnerbörse: Man schreibt sich ein paar E-Mails, stellt fest, dass man irgendwie auf der selben Wellenlänge ist, telefoniert dann miteinander, klärt die Vorlieben und dann trifft man sich persönlich und urplötzlich darf man auf dem Fahrersitz eines Rennwagens Platz nehmen. So oder so ähnlich kann man Christians Zusammentreffen mit dem HKF Motorsport-Team wohl beschreiben. Warum er Langstreckencup fahren will? Für ihn war es nach über zehn Jahren StockCar und einer Speedway-Saison schlicht an der Zeit etwas Neues auszuprobieren. Wenn man so lange Zeit mit Stollenreifen über losen Untergrund gepflückt ist, bleiben einem unterm Strich nur drei Optionen: Die Karren verkloppen und aufhören, dem Schlamm treu bleiben oder in das nächste Level aufsteigen: Asphalt. Vergiss den Schlamm und die dreckverkrusteten Blaumänner, die alten Crosshelme und die ausgelatschten Nikes.  Auf dem nächsten Level trägt man feuerfeste Unterwäsche. Sparco Rennoverall, Helme mit Trinkhalm und sie verlangen eine Rennlizenz. Wenn man es so sehen möchte, ist StockCar der lässige Taugenichts, der mit einer alten Kawasaki rotzevoll einen Kreis im Hausflur zieht und der FHR-Langstrecken-Cup der konservative CDU-Kreisvorstandsvorsitzende, der sich jeden Abend die weißen Schießer-Unterbuchsen bügelt. Aber selbst die brauchen eine Chance.

Youngtimer!
Das soll nicht heißen, dass Christian nie wieder in ein StockCar steigt, schließlich müssen ja die alten Hasen den jungen Bengels zeigen, wo das Gaspedal sitzt. Aber egal, wie lieb man zum Beispiel eine Jeans gewonnen hat, wird es doch irgendwann Zeit, sich eine neue zuzulegen. Weil die Alte aber noch verdammt cool ist, zieht man sie natürlich dennoch manchmal an. Ist klar, worauf ich hinaus will, oder?  Jetzt sind es keine zwei Wochen mehr bis sich Kocher  zum ersten Mal in den Boliden setzen wird. -  Der Bolide. Das klingt angesichts von einem zierlichen 1968er Ford Escort mit 115 PS in manchen Ohren sicherlich seltsam überheblich. Doch wir reden hier von zeitgenössischen Youngtimer-Rennen mit originalen Fahrzeugen. Wenn ihr hier den modernen Mist mit 400PS und Renn-ABS erwartet habt, könnt ihr gleich wieder auf Bild.de gehen. Am 17. März hat er dann die Möglichkeit sich an das Auto zu gewöhnen und sich mit ihm anzufreunden. Bleibt nur zu hoffen, dass es kein Arschloch ist. Arschloch-Autos werden grundsätzlich zu heiß. Sie wackeln mit dem Heck, wie belgische Prostituierte und knarzen im Getriebe – auch wie belgische Prostituierte. Nicht einfach einem Auto das abzugewöhnen. Beim StockCar ballert  man in so einem Fall einfach in den Vordermann, holt sich Punkte und Wagen und Fahrer sind wieder einheitlich zufrieden. Das funktioniert im FHR-Langstrecken-Cup aber nicht. Wird schon werden.  Viel gravierender dürfte noch sein, dass Christian – bis auf die Europameisterschaft im StockCar in München- sehr wenig Asphalt-Erfahrung hat. Wenn alle Stricke reißen, kann Kocher sich sicherlich noch anderweitig am Ring beschäftigen: Christian ist ausgebildeter Streckenposten mit Zertifikat. Aber es sähe schon komisch aus, wenn er den Escort Mitten im Schwalbenschwanz plötzlich abstellen würde und anfinge, Fahnen zu schwenken.

Scheiß der Hund drauf!
 Es gibt, wie bei allem im Leben, immer mehr Gründe, etwas nicht zu tun, als es zu tun. Der Mangel an Erfahrung, die Kohle, wenn jetzt was passiert, ich muss pinkeln, und so weiter und so fort. Scheiß der Hund drauf! Erfahrungen kann man nur machen, wenn man sie macht. Klingt komisch, ist aber so. Und wenn Kocher bald durch die grüne Hölle nagelt, wird ihn gottlob kein Gedanke des Zweifels ablenken. Dafür dürfte er viel zu konzentriert darauf sein, den Wagen nicht in die Dutten zu fahren. Darüber hinaus wird es schlicht und einfach zu geil sein, als dass man ernsthaft über so einen Mist nachdenken könnte und sollte.



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